erster Platz
Eine multimediale Wanderausstellung, die die individuelle, emotionale, gedankliche und aktive Auseinandersetzung mit der Ausgrenzung der Juden in Wiesbaden (1933-1945) in Schulen unterstützen und fördern soll.
Während unserer Schulzeit lernen wir Vieles für unser späteres Leben, jedoch werden manche wichtigen Themenbereiche nur gestreift. Eines davon ist insbesondere die lokale und regionale Geschichte im Allgemeinen sowie die Ausgrenzung und Vernichtung der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus im Besonderen.
Zu wenige Unterrichtsstunden zu diesem lokalen Thema bedeuten zwangsläufig zu wenig und vor allem zu oberflächliche Kenntnisse über die Ausgrenzung und Deportation der Juden in der eigenen Stadt. Diese Vorgänge bleibt oftmals abstrakt und berührt zu wenig emotional. Doch der persönliche, individuelle Bezug ist das, was in Erinnerung bleibt und Spuren für das spätere Leben hinterlässt.
Uns Schülerinnen und Schülern der E-Phase der Martin-Niemöller-Schule ist dies besonders bewusst geworden, nachdem wir bei einem Stadtrundgang in Wiesbaden (z. B. am Standort der Alten Synagoge am Michelsberg) erkannten, an welchen Stätten jüdischen Lebens und Leidens wir alltäglich vorbeigehen oder -fahren, ohne zu wissen, was hier alles wirklich geschehen ist.
Diesem Nichtwissen wollen wir entgegenwirken mit einer multimedialen und interaktiven Wanderausstellung zur Judenverfolgung in Wiesbaden. Diese mobile Ausstellung soll Wiesbadener Schulen zur Verfügung gestellt werden. Wir wollen weg von rein passiven Schulstunden hin zu einer multimedialen Wissenserfahrung und einem nachhaltigen Erkenntnisgewinn. Multimediale und interaktive Elemente lassen u.a. Zeitzeugen zu Wort kommen und zeichnen die Gräuel der Judenverfolgung in Wiesbaden nicht nur nüchtern und sachlich nach, sondern präsentieren das Geschehene auch auf emotional berührender Ebene.
Wir werden zeigen, was an den Orten, an denen wir heute leben, während des Nationalsozialismus geschehen ist: Damit diese Verbrechen niemals in Vergessenheit geraten. Denn Schule für das Leben bedeutet gerade auch Lernen aus Erfahrungen für die Gestaltung unserer Zukunft.
Jana Maria Wagner
Luca-Sophie Stoll
Colin Tritscher
Luise von Stuckrad-Barre
Elisa Bruchhäuser
Jill de Sain Martin Bornkessel
Lena Volkmer
Letizia Lehmkuhl