Ein Riss durch die Zeit

2024

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Ein von den Schüler/innen selbst geschriebenes Musical über die heutigen Probleme in der Jugend.

  • Kategorie: Theater und Musical
  • Schule: Diltheyschule
  • Klasse: Musical AG
  • Teamsprecher/-in: Eberhard Metsch-Goralsky
  • Lehrer/-in: Marie Blaum und Eberhard Metsch-Goralsky

Ein von den Schüler/innen selbst geschriebenes Musical über die heutigen Probleme in der Jugend. Was passiert, wenn ein Klugscheißer, ein Macho, eine mediensüchtige Diva und eine Mieskrämerin gemeinsam in einem Kopierraum festsitzen und plötzlich das Licht ausgeht? Was zuerst wie der Anfang eines absurden Scherzes klingt, entwickelt sich zu einer einmaligen Reise: durch die Zeit, durch persönliche Grenzen und unausgesprochene Wahrheiten. Ein plötzlicher Stromausfall schleudert die vier mitten in die 1980er Jahre, in eine Welt ohne WLAN, ohne Social Media, ohne ChatGPT. Keine Filter, keine Chats, keine digitale Komfortzone. Stattdessen begegnen sie Punks, die laut ihre Meinung herausschreien, Hippies, die mit handgemalten Schildern für Veränderung werben, und Popper in schicken Markenklamotten, die über Dinge sprechen, die nicht mit Geld zu kaufen sind. 

Es ist eine Zeit, in der Begegnungen unausweichlich sind. Gespräche sind unmittelbar und jede Reaktion zählt. Niemand kann sich hinter einem Bildschirm verstecken oder Diskussionen einfach wegscrollen, wenn es unangenehm wird. Alles passiert hier und jetzt – direkt, ehrlich, unverstellt. Und genau das macht es so herausfordernd. Denn ohne Schutzschichten bleibt nur eines: sich den eigenen Schwächen zu stellen. Jede der vier Personen trifft auf Gruppen und Menschen, die wunde Punkte des eigenen Charakters offenlegen. 
Der Macho begegnet Rebecca Siebert, seiner zukünftigen Lehrerin, die jung, still und unsicher ist. Er sieht sie so, wie sie war, bevor sie am Spott und der Gleichgültigkeit ihrer Umwelt zerbrach. Und erst jetzt erkennt er, wie viel Leid in einem Menschen stecken kann, den man nie wirklich wahrgenommen hat. Er merkt, dass er selbst Teil eines Systems ist, das lieber zuschaut, mitläuft und verletzt als einzugreifen. Zum ersten Mal sagt er es laut: Es tut mir leid. 
Die Diva findet sich inmitten des Glanzes und der Arroganz der Popper wieder und sieht sich selbst in ihrer überheblichen Art, in ihrer Flucht in die Oberflächlichkeit und dem Glauben, dass sie sich alles kaufen kann. Als sie beim Singen aufgenommen und verspottet wird, bröckelt ihre Fassade und sie merkt, wie schwer es ist, nicht ernst genommen zu werden. 
Die Streberin trifft auf Hippies, die Regeln und Strukturen ablehnen und stattdessen sagen: Folge deinem Herzen. Stell Fragen. Vertraue dir. Zum ersten Mal erlaubt sie sich, Unsicherheit zuzulassen und begreift, dass nicht alles, was sicher erscheint auch richtig ist. 


Und dann ist da noch die Mieskrämerin. Immer skeptisch, immer auf Distanz, trifft sie auf eine chaotische Punkgruppe, die sich nicht fragt, ob etwas passt, sondern, ob es sich echt anfühlt. Irgendwo zwischen Farbrausch und Rebellion entdeckt sie, dass unter ihrer Skepsis etwas anderes liegt: die Sehnsucht nach echtem Leben. 

Am Ende entsteht aus vier Einzelgängern ein echtes Team. Aus Vorurteilen werden Einsichten, aus Abwehr wird Verbindung. Als sie schließlich nach einem zweiten Stromausfall und einer mutigen Entscheidung in ihre Gegenwart zurückkehren, ist nichts mehr wie zuvor. Sie sind gewachsen. Sie sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für andere. Denn sie haben verstanden: Nicht die Welt muss sich ändern. Wir müssen den Anfang machen.

Dieses Stück ist kein nostalgischer Rückblick, sondern ein bewegender Spiegel unserer Gesellschaft. Es zeigt, wie unbequem, aber auch wie bereichernd Veränderung sein kann. 

(Text: Karim Oukail)

(Fotos: Alexa Sommer)

Team

Nova Andrä
Sofia Bacco
Hannah Barth
Mellinda Bascom
Lola Becker
Sophia Berelman
Johanna Binder
Victoria Bloß
Ana Lena Costache
Mathilda Dittombée
Leonora El-Khappaz
Eliana Eshetu
Mathilda Faber
Maximilian Fluck
Jarla Flügel
Elina Gaab
Jil Geiger
Romy Geiger
Silia Gianoglio Bernardi
Alessia Gulino
Hanna Gundlach
Aurora Guntermann
Elisa Hendler
Firdaous Ikari
Ida Helene Jäger
Amalia Justus
Julius Kappenberger
Maria Katsarou
Sophia Klassen
Isabell Kluckert
Katharina Kohns
Anestis Lazaridis
Lily Makumbundu
Leon Massoud
Josephine Mich
Emilie Michalak
Melina Minas
Leni Pistor
Antonia Pluc
Arina Pushkarova
Carlotta Raff
Martha Ried
Trisha Rukwaro
Henriette Schenk
Freya Schultz
Emma Seiffert
Theo Spork
Frieda Stark
Cassy Tusa
Julija Vukusic
Wenke Wittmann
Pelin Yagizer
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Anerkennung vom 05. August 2003